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 Christenverfolgung weltweit
nora Offline




Beiträge: 571

24.09.2006 17:51
Menschenrechte und die "Freiheit des Glaubens" Antworten
Wo ein Regime das Leben der Gläubigen beherrschen will, ihre Gottesdienste, ihr Gemeindeleben oder die religiöse Unterweisung der Kinder zu kontrollieren versucht, wird die Totalität seines Herrschaftsanspruches besonders deutlich.

Dabei ist es kein Zufall, dass sich totalitäre Regime gerade durch religiöse Überzeugungen gleichsam "herausgefordert" sehen. Wo Menschen sich einer transzendentalen Macht gegenüber verantwortlich fühlen, an einen Schöpfer, Gesetzgeber, Richter oder barmherzigen Vater glauben, erfährt der Herrschaftsanspruch der "Herren dieser Welt" eine Begrenzung.

Diese Begrenzung mag Despoten stören. In Wahrheit ist sie äußerst human, kann menschliches Streben vor Selbstüberschätzung und Vergötzung irdischer Macht bewahren. Und so haben denn auch solche Überzeugungen wesentlich zu einem Verständnis der Menschenrechte als den Geburtsrechten aller Menschen beigetragen, die aller staatlichen Macht vorgegeben sind. Weder muss der Mensch sich diese Rechte verdienen, noch kann sie ihm ein Staat gewähren oder entziehen.

Ein christlich geprägtes Land wie das unsere sollte sich verfolgten Christen in besonderer Weise verbunden und zur Solidarität verpflichtet fühlen, zumal die wegen ihrer Glaubenspraxis bedrängten Christen in der Staatengemeinschaft nur wenige Anwälte ihrer Anliegen finden und daher auf Unterstützung von Ländern mit christlich geprägter Tradition dringend angewiesen sind.

Die Verfolgung und Diskriminierung von Christen stellt sich naturgemäß in den verschiedenen Ländern, ja nicht selten selbst innerhalb eines Landes sehr unterschiedlich dar.

Mit dem Zerfall des Kommunismus im Ostblock ging in vielen Ländern eine Zeit starker Diskriminierung, ja in Teilen brutaler Verfolgung zu Ende. Doch zugleich gilt: Die Religionspolitik z.B. im bevölkerungsreichsten Land der Erde, der Volksrepublik China, ist noch immer vielfach von dem kommunistischen Verständnis von Religion als "Opium des Volkes" geprägt. Ähnliches gilt für Vietnam. Verfolgung findet in China sicher bei weitem nicht mehr in dem Ausmaße statt wie zu Zeiten der "Kulturrevolution". Aber "Romtreue" Katholiken und protestantische "Hauskirchen" stehen nach wie vor unter einem erheblichen staatlichen Druck. Allein in diesem Jahr – so war der Presse zu entnehmen - sollen etwa in der Provinz Henan 160 Hauskirchenlehrer und Evangelisten festgenommen worden sein. Noch immer werden Christen willkürlich verhaftet und in Umerziehungslager gebracht.


Dazu auch ein Wort zum nachkommunistischen Russland. Mit Sorge sehen wir, dass der freiheitlichen Religionsgesetzgebung von 1990 im Jahr 1997 ein Religionsgesetz folgte, das insbesondere kleineren christlichen Gemeinschaften mit dem Ziel einer Abwehr "westlicher Einflüsse" schwierige rechtliche Hürden in den Weg stellt. Solche Diskriminierungen, aber auch die von manchen orthodoxen Kirchen gewünschte zwischenkirchliche Vereinbarung eines Proselytismus-Verbots verstoßen gegen das Prinzip der Religionsfreiheit. So gewiss wie christliche Missionsaktivitäten nicht auf das "Abwerben" von Christen anderer Konfessionen zielen sollten, so wenig kann und darf ausgeschlossen werden, dass kirchenferne Mitglieder der einen Kirche zu einem lebendigen Glauben und Anschluss an ein intaktes Gemeindeleben in einer anderen Kirche finden. Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte schützt eben auch das Recht, den Glauben oder eine Glaubensgemeinschaft zu wechseln.

Hat die kommunistisch motivierte Verfolgung von Christen auch abgenommen, so beobachten wir
mit Sorge ein Anwachsen der Diskriminierung und Verfolgung von Christen in einer Reihe islamisch geprägter Länder. Natürlich darf nicht generalisiert werden. Aber die Sorge vor dem Vorwurf, "neue Feindbilder" zu schaffen, darf nicht dazu führen, dass Verfolgungstatbestände z.B. in Afghanistan, in Pakistan, Saudi-Arabien, im Sudan, im Irak oder die Diskriminierung von Christen in der Türkei – z.B. die Schwierigkeiten beim Bau oder auch nur der Renovierung von Kirchen - oder in Ägypten verschwiegen werden. Immer wieder erreichen uns Nachrichten über Zwangsbekehrungen zum Islam, Folter und Mord sowie Todesurteile wegen des Abfalls vom muslimischen Glauben gerade aus Pakistan.

Militanter islamischer Fundamentalismus und militanter Hindu-Nationalismus sind häufig die Ursachen der vielfältigen nichtstaatlichen Verfolgung, denen Christen in vielen Teilen der Welt ausgesetzt sind. Und immer wieder wirft diese nichtstaatliche Verfolgung die Frage nach der Unfähigkeit oder Unwilligkeit staatlicher Stellen zum Schutz christlicher Staatsbürger, ja geradezu nach einer indirekten Ermunterung zur Gewalt durch staatliche Stellen auf.

Z.B. Indien: Einerseits bemühen sich dort manche staatlichen Stellen um den Schutz christlicher Gemeinden. Andererseits sind die Berichte über gewalttätige Ausschreitungen gegen christliche Kirchen seit der Regierungsübernahme durch die hinduistisch-nationalistische Partei BJP dramatisch angestiegen. Erst kürzlich erreichten uns Berichte aus Indien von der Verbrennung einer Puppe, die den Papst darstellte.

Nicht selten ist die Diskriminierung und Verfolgung von Christen Bestandteil komplexerer Konflikte. Z.B. der schreckliche, seit vielen Jahren tobende Krieg im Sudan, der bereits 1,5 Millionen Tote forderte und der in Europa so wenig Aufmerksamkeit findet. Gewiss geht es dort auch um eine ethnische Auseinandersetzung. Aber entscheidende Kräfte im Sudan führen eben auch einen "Heiligen Krieg" gegen das Christentum, das seit der Antike zur kulturellen Identität gerade des südlichen Sudans gehört. Dazu gehören Hinrichtungen, Folter, Vergewaltigungen und Sklaverei, wobei auch erbitterte Kämpfe zwischen christlichen Gruppen zu beklagen sind.

Ethnische Auseinandersetzungen mit einem starken Bezug zu konfessionellen Gegensätzen gab es
auch auf Ost-Timor, wo sich der Hass und das Morden vor allem gegen die katholische Kirche richtete, die die Identität der Ost-Timoresen wesentlich prägt.

Erschreckende Berichte hören wir aber auch von der Molukken-Insel Ambon, wo gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und Christen in den letzten Monaten bereits zweitausend Opfer gefordert haben sollen.

Christenverfolgung findet auch im Rahmen sozialer Konflikte statt – nicht zuletzt im christlich geprägten Lateinamerika, wo Christen z.B. in Kolumbien Opfer der linken Guerilla, dort - wie in vielen anderen Ländern - aber auch rechter Paramilitärs werden. Sie werden verfolgt, weil sie für soziale Gerechtigkeit eintreten, verfolgt von Schergen von Großgrundbesitzern, die sich selbst Christen nennen. Auch sie werden verfolgt "um der Sache Jesu willen", aufgrund ihrer tätigen "Option für die Armen".


Christenverfolgungen heute


Es mag vielen äußerst überraschend, ja sogar unglaublich erscheinen, dass in unserer
heutigen Welt die Christen am häufigsten aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit verfolgt
werden
. Es ist unglaublich, aber wahr: Mehr als 200 Millionen Menschen werden nur deshalb die einfachsten Grundrechte verweigert, weil sie Christen sind.

Diese Analyse gründet sich auf Berichte aus 114 Ländern sowie auf Besuche bei
Tausenden leidender Christen.


Eine ganz neue Lage

Die Christenverfolgung geht auf der ganzen Welt Hand in Hand mit einigen wichtigen globalen
Trends, hier die fünf wichtigsten:

1. Zunächst finden Konflikte mehr und mehr innerhalb der einzelnen Staaten und nicht
mehr zwischen ihnen statt. In einer solchen Lage verschärfen sich mit einiger Wahrscheinlichkeit
auch religiöse Spannungen, und uns allen sind die herzzerreißenden Bilder von den Auseinandersetzungen im Kosovo und im Sudan sowie in Bosnien, Sri
Lanka
, Tschechien, Nordirland, Ost-Timor und Kolumbien, wie auch an vielen anderen Orten, wohl bekannt.

Die UN, die nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffen wurde, ist von ihrer ganzen Struktur
her darauf angelegt, zwischenstaatliche und nicht innerstaatliche Konflikte zu lösen. Bei bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen geht es immer öfter um die Menschenrechte, und erschwerend kommt dazu noch die besondere Art, in der Länder wie
China, Russland und Indonesien das Thema "Menschenrechte" interpretieren – sie behaupten nämlich, dass die Menschenrechte zu den inneren Angelegenheiten eines jeden Landes gehören. Damit werden zwei grundlegende Rechtsprinzipien auf Kollisionskurs gebracht, das der stattlichen Souveränität einerseits und das der Allgemeingültigkeit der Menschenrechte anderseits.

2. Zweitens befindet sich heute eine wachsende Zahl früherer Kolonien auf der Suche
nach einer eigenen nationalen Identität
, und hierbei spielt die Religion oft eine besonders
große Rolle. In Asien zum Beispiel tritt dies ganz klar zutage. So hat sich Pakistan
dem Islam verschrieben, Indien dem Hinduismus, Indonesien wiederum dem Islam und Sri Lanka dem Buddhismus. Wenn nun aber Wahlversprechen mit Bezug auf eine bestimmte Religion gemacht werden, sind den Führern eines Landes nach ihrer Wahl durch ihre Versprechen die Hände gebunden, wenn eine Extremistengruppe außer Kontrolle gerät.

Anzumerken ist hier, dass die Suche nach einer nationalen Identität gegenwärtig am
intensivsten in fünf der acht Länder betrieben wird, die zusammen mehr als die Hälfte
der Weltbevölkerung auf sich vereinigen
. Es handelt sich um Indien, China, Indonesien,
Bangladesch und Pakistan.
In all diesen Ländern wächst der Druck auf die Christen stetig,denn sie werden von offizieller Seite als Träger einer Religion hingestellt, die durch
die jeweilige frühere Kolonialmacht ins Land gebracht wurde. Damit gelten sie als Bedrohung für die innere Harmonie der Nation. Gleichzeitig distanziert man sich in diesen Ländern von sogenannten "westlichen" Normen, zu denen auch die Menschenrechte gehören. In vielen Ländern des Ostens gilt der Westen schlichtweg als moralisch dekadent.

3. Zum dritten werden die Entwicklungen in der islamischen Welt in den nächsten Jahren
wohl einen starken Einfluss auf das Leben der Christen ausüben. In der arabischen Welt wächst die Bevölkerung jährlich um 4,3%, die Wirtschaft jedoch nur um 0,5%. Die Bevölkerung ist insgesamt sehr jung, und dies birgt genauso viele Gefahren wie Vorteile in sich. Einerseits bieten sich dadurch große Chancen für die globale Zusammenarbeit, andererseits wird die Entwicklung radikaler Elemente begünstigt.

4. Viertens sieht die Realität vom Standpunkt des Westens gesehen ganz anders aus als
aus dem Blickwinkel eines Entwicklungslandes. Für uns im Westen bedeutet globales Denken oft nicht mehr als die Ausweitung unserer eigenen Welt auf ein größeres Format. Aber die Unterschiede zwischen Denkweisen, Anschauungen und Kulturen sind viel größer als wir glauben. Unser Teil der Welt ist lediglich ein winziges Element eines weit größeren Bildes, das ganz anders ist als unser eigenes. Man kann sagen, dass es für uns im Westen an der Zeit ist, von unserem hohen Ross herabzusteigen. Wir müssen zuhören, und zwar so aufmerksam wie nie zuvor.


5. Als fünften Punkt ist das Wachstum der christlichen Kirche zu erwähnen.
In Europa herrscht heute die ganz offensichtlich irrige Ansicht, die Religion sei für die moderne Welt bedeutungslos geworden.

Das genaue Gegenteil ist jedoch der Fall, denn es ist eine erstaunliche Tatsache, dass von den sechs Milliarden Menschen, die auf der Welt leben, nur ein ganz geringer Anteil, nämlich 151 Millionen, sich als Atheisten bezeichnet. Dagegen stehen 2 Milliarden Christen, 1,2 Milliarden Muslime, 786 Millionen Hindus und 362 Millionen Buddhisten.

Die Religion bildet heute wie auch in der Zukunft den Kern unserer Welt, den Kern ihrer Konflikte und der Lösungen, die wir für diese Konflikte im nächsten Jahrtausend werden finden müssen.

Der Hauptgrund für die heutigen Christenverfolgungen liegt in der einfachen Tatsache, dass sich das Christentum gerade in den Ländern am schnellsten ausbreitet, in denen die Menschenrechte verletzt oder gänzlich missachtet werden.

Seit 1970 hat sich die Zahl der Christen in knapp 30 Jahren
- in Afrika von 120 Millionen auf 343 Millionen mehr als verdoppelt,
- in Lateinamerika von 261 Millionen auf 470 Millionen ebenfalls mehr als verdoppelt, und
- in Asien von 94 Millionen auf 301 Millionen mehr als verdreifacht.


Am stärksten wächst dabei die Zahl derjenigen, die wir als evangelische Christen bezeichnen, also diejenigen, für die ein Kernelement ihrer Religion darstellt, ihren Glauben mit anderen zu teilen.

Im Verlauf dieses Jahrhunderts hat sich die Zahl der evangelischen Christen in Asien um fast das 20-fache vermehrt, nämlich von 10 Millionen auf 196 Millionen, und um fast das 35-fache in Südamerika, wo ihre Zahl von 2 auf 68 Millionen gestiegen ist. Allein in China gehen mehr Menschen am Sonntag zur Kirche als in ganz Westeuropa zusammen. Dasselbe gilt offensichtlich für Indien ebenso wie für das Land mit der größten muslimischen Bevölkerung der Welt - Indonesien.


Diese fünf Verschiebungen sind hauptsächlich dafür verantwortlich, dass Christen heute und höchstwahrscheinlich auch in Zukunft verfolgt werden.

Zu diesen fünf Neuentwicklungen tritt jedoch noch eine sechste, die von großer Bedeutung
ist, nämlich die Partnerschaft. Die EU ist ein Beispiel für die Partnerschaft im politischen Bereich, und in der Finanzwelt hört man fast tagtäglich von irgendwelchen bedeutenden
Fusionen. Der Trend zur Partnerschaft ist unverkennbar, und auch wir hier können partnerschaftlich sehr viel dazu beitragen, den Christen ihre menschlichen Grundrechte zu sichern. Dabei ist zu betonen, dass die Glaubensfreiheit für alle Angehörigen aller Religionen auf diesem Planeten gelten sollte.

Menschenrechte und Religionsfreiheit

Wenn wir notleidenden Christen gemeinsam helfen wollen, bietet uns die Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen von 1949 und besonders die Artikel 18 und 19 wohl die breiteste internationale Grundlage dafür. Einfach ausgedrückt, besagen diese Artikel, dass jedem einzelnen die Freiheit zusteht, nach eigener Wahl einer bestimmten Religion anzugehören und sie auszuüben bzw. auch die Religion zu wechseln, ohne deswegen Repressalien ausgesetzt zu sein. Ganz offensichtlich beinhaltet dies auch das Recht, den einmal
gewählten Glauben zu behalten und nicht zu einem Wechsel gezwungen werden zu können.
Die religiösen Rechte des einzelnen können als ein wesentlicher Baustein, ja sogar als Eckpfeiler der Menschenrechte gelten.

Die Öffentlichkeit ist sich nicht immer bewusst, dass sich die christliche Kirche sehr aktiv für die religiösen Rechte des einzelnen einsetzt. So reiste 1948 Frederick Nolde, der damalige Vorsitzende der Kirchenkommission für internationale Angelegenheiten, direkt von
der ersten Sitzung des Weltkirchenrats in Amsterdam nach Paris, wo die Menschenrechtserklärung
der Vereinten Nationen vorbereitet wurde. Als Folge hiervon wurden die in Amsterdam
gefassten Beschlüsse in vollem Umfang in diejenigen Teile der UN-Erklärung
eingearbeitet, die sich mit der Religionsfreiheit befassen.

Im Verlauf von fast zwei Jahrhunderten haben christliche Missionare mit der Herausgabe
von Bibelübersetzungen vielen Volksgruppen dabei geholfen, eine eigene Schriftsprache
zu entwickeln.
Über ihre internationalen Kontakte trugen sie entscheidend zur Förderung
der Menschenrechte und der Demokratie in vielen Teilen der Welt bei. In jüngster Zeit bietet
Polen ein gutes Beispiel dafür, wie die Kirche eine Entwicklung zur Demokratie einleiten
kann.

Die Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen stellt in zweifacher Hinsicht eine
Herausforderung dar, und zwar aufgrund zweier häufig anzutreffender Ansichten über die
Menschenrechte. Nach einer Interpretation gehören die Menschenrechte zu den inneren
Angelegenheiten eines jeden Staates. Nach der anderen bestehen sie primär in einem Anrecht des einzelnen auf Ernährung, Unterkunft und Arbeit, gegenüber dem alle anderen Rechte in den Hintergrund treten. Diese beiden Auslegungen machen aus einer halben
Wahrheit eine ganze Lüge.


Was heißt Christenverfolgung?

Es ist klar, dass Verfolgung nicht in jedem Fall etwas mit Religion zu tun hat. Viele Menschen
werden aus ethnischen, sozialen oder politischen Gründen verfolgt, aber sie sind
dabei eben auch Christen. Wie können wir zwischen einer Verfolgung aus den erstgenannten
Gründen einerseits und einer glaubensbedingten Verfolgung andererseits unterscheiden?
Es genügt hierfür eine einfache Frage:
"Wenn eine solche Person ihren Glauben ablegt und die Religion der Mehrheit annimmt, sieht es dann besser für sie aus?" Falls die Antwort "ja" lautet, wird der oder die Betreffende wohl ausschließlich aus religiösen Gründen verfolgt. Dabei bedeutet für mich Verfolgung die Verweigerung von Menschenrechten, verbunden mit Ungemach irgendwelcher Art.

Heute werden buchstäblich Hunderttausende getötet, brutalisiert, in die Sklaverei verkauft, ins Gefängnis geworfen, gefoltert, bedroht, diskriminiert und inhaftiert, nur weil sie Christen sind. Aufgrund ihres Glaubens sind sie Verfolgung und Not in einem Ausmaß ausgesetzt,das wir kaum im Ansatz begreifen können. Sie ersuchen uns um unsere Gebete, unsere Unterstützung und unsere Hilfe. Sie bitten uns, für sie zu sprechen, denn sie selbst hat
man mundtot gemacht. Sie bitten uns darum, sie nicht zu vergessen, wenn sie im Gefängnis
sitzen, und auch an ihre Familien zu denken, von denen sie getrennt sind. Sie bitten
uns darum, das Schweigen zu brechen und ihren Hilferufen unsere Stimme zu leihen. Diese
dringende Bitte geht uns alle an, hier und heute.



Welche Mechanismen stehen hinter der Verfolgung?

Eine Verfolgung verläuft offensichtlich in drei Phasen, von denen [b]die erste eine Phase der Desinformation[/b] ist. Häufig geht die Desinformation von den Medien aus. In Zeitungsartikeln, Radio- und Fernsehbeiträgen usw. beraubt man die Christen ihres guten Rufs und nimmt ihnen das Recht, die gegen sie erhobenen Vorwürfe zu widerlegen. Ohne ordentliche Verhandlung spricht man sie schuldig, Untaten jedweder Art begangen zu haben.

Eine Öffentlichkeit, die sich ihre Meinung aufgrund ständiger Fehlinformationen dieser Art
gebildet hat, ist nicht bereit, die Christen vor dem nächsten Schritt, der Diskriminierung, zu schützen. Die Diskriminierung weist den Christen eine Stellung als "Bürger zweiter Klasse" zu und stellt sie im Vergleich zur Mehrheit rechtlich, sozial, politisch und wirtschaftlich schlechter.

Die dritte Phase ist die der eigentlichen Verfolgung. Nachdem die ersten beiden Schritte einmal unternommen worden sind, kann man den dritten Schritt risikolos und ohne die
normalerweise erforderlichen Schutzmaßnahmen durchführen. Ausgeübt werden kann
dieser Schritt durch den Staat, die Polizei oder das Militär sowie auch durch extremistische
Organisationen, den Mob, paramilitärische Gruppen oder Vertreter anderer Religionen.

Wir müssen uns diese drei Entwicklungsstufen daher unbedingt und stets vor Augen halten, damit wir rechtzeitig und entschlossen entsprechende Maßnahmen ergreifen können, sobald sich die ersten Anzeichen der Desinformation zeigen.

Wie groß ist die Zahl der verfolgten Christen?

Zunächst ist hier ein gefährliches Missverständnis richtig zu stellen, das heute in vielen
Kirchen anzutreffen ist, nämlich dass mit der Verfolgung sich auch das Wachstum einstelle.
Aus diesem Blickwinkel wird die Verfolgung fast zu etwas Positivem, immer vorausgesetzt
natürlich, dass andere darunter leiden müssen. Doch genau das Gegenteil der Fall: Wachstum führt zu Verfolgung!

Deswegen werden heute so viele Christen verfolgt!

Laut Dr. Paul Marshall, als Kanadier einer der weltweit führenden Experten im Bereich der
Verfolgung, leiden heute mehr als 200 Millionen Christen in mehr als 60 Ländern wegen
ihres Glaubens Not.
[Diese Zahl ist mittlerweile auf fast 230 Millionen angewachsen. Was nun diejenigen angeht, die wegen ihres Glaubens den Tod erleiden
mussten, müssen wir mit Zahlenangaben vorsichtig sein. Tatsächlich weiß niemand genau
darüber Bescheid. Mit Sicherheit jedoch kann eines gesagt werden: Es sind viel zu viele.


Warum werden so viele Christen verfolgt?

Es scheint völlig unlogisch, Menschen als eine Bedrohung der Gesellschaft anzusehen
oder sogar zur Zielscheibe des Hasses zu machen, die für Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit,
Wahrhaftigkeit, Ehrgefühl, Freundschaft, Fleiß und Mitgefühl für die Schwachen eintreten.


Aber genau deswegen werden sie verfolgt. Betrachten wir einmal einige der vielen Gründe,
die es hierfür gibt:

1. Man glaubt, die wachsende Zahl der Christen bedrohe sowohl die nationale Identität
als auch die Mehrheitsreligion. Häufig besteht auch eine Verbindung zwischen beiden.

2. Christen treten als Fürsprecher für Demokratie und Menschenrechte auf, und sie sprechen
die Wahrheit.

3. Christen treten für die Gescheiterten, Schwachen und Behinderten ein, und genauso
für diejenigen, deren Menschenrechte verletzt werden. Wenn nun die Mehrheit in einem
Land aus diesen Gruppen besteht, werden die Machthaber sehr unruhig, wenn
eine dieser Gruppen sich rührt oder zu reagieren anfängt.

4. Man sagt den Christen nach, sie verträten westliche Einflüsse, besonders aus den
Vereinigten Staaten.

5. Die Christen stellen eine Bedrohung für etwa zwischen Religion und Wirtschaft bestehende
Verbindungen dar.

6. Die Christen entziehen sich der geistigen Kontrolle des Staates, denn "sie verehren
einen anderen König."


7. Christen pflegen "Kontakte" zu anderen Christen auf der ganzen Welt.

8. Einigen christlichen Organisationen fehlt es an Einsicht und kulturellem Verständnis.
Sie werden aus dem Ausland unterstützt und arbeiten mit Begriffen wie "Kreuzzug" und "territorialer Anspruch". Unter den Ortsansässigen, die diese Begriffe im militärischen
Sinne auslegen, löst dies Furcht und Panik aus.

9. Andere Religionen fühlen sich durch die rasch wachsende christliche Kirche direkt bedroht.

10. Oft weiß man wenig darüber, was das Christentum wirklich bedeutet (Desinformation).
Verbunden damit ist die Unsicherheit gegenüber allem Neuen.



Was können wir gemeinsam unternehmen?

Wir können auf verschiedene Weise auf mehreren Ebenen zusammenarbeiten, um den
notleidenden Christen zu helfen. Dazu gehören der Staat, die Verbände und die Kirchen.

• Jeder demokratische Staat kann zunächst einmal einen besonderen Referenten
überstellen, der die Religionsfreiheit und ihre Entwicklung beobachtet. In den Vereinigten
Staaten wurde ein Botschafter für Religionsfreiheit auf internationaler Ebene eingesetzt –
Dr. Robert Seiple. Er ist dem Präsidenten, dem Kongress, dem Senat und dem Außenministerium
unterstellt. Vor einiger Zeit hat Außenministerin Madeleine Albright alle diplomatischen
Vertretungen der USA formell angewiesen, die Religionsfreiheit bei ihrer Berichterstattung
und bei ihrer Fördertätigkeit mehr zu berücksichtigen.

• Jeder demokratische Staat kann die wachsende Bedeutung der Religion bei innerstaatlichen
Konflikten entsprechend berücksichtigen. Dazu könnte man z.B. die Botschafter
und Außenministerien anweisen, über die laufenden Entwicklungen im Bereich der Religionsfreiheit
weltweit Bericht zu erstatten.


• Jeder demokratische Staat kann seine Handelsdelegationen auf die wachsende
Bedeutung der Religion bei bilateralen Gesprächen hinweisen. Man kann den Delegierten
nahe legen, bei Verhandlungen zu betonen, dass die Achtung der Menschen- und Minderheitenrechte
auf den Weltmärkten eine sehr wertvolle Investition darstellt, da eine solche
Haltung auf der ganzen Welt anerkannt wird und dem betreffenden Land ein positives
Image vermittelt.


• Jeder demokratische Staat kann in regelmäßigen Abständen Veranstaltungen organisieren, die der Information und Analyse dienen.

• Jeder demokratische Staat kann in regelmäßigen Abständen Gespräche mit der
Führung derjenigen Länder anberaumen, in denen notleidende Christen leben. Dabei sollte
versucht werden, persönliche Beziehungen zu einflussreichen Persönlichkeiten aufzubauen
und auf einen konstruktiven Dialog und eine konstruktive Zusammenarbeit hinzuarbeiten.
Verglichen mit offiziellen Protesten ist dieser Ansatz zwar schwieriger, aber er hat
langfristig gesehen eine viel weitreichendere Wirkung.


All das kann jeder demokratische Staat tun. Die christlichen und weltlichen Menschenrechtsorganisationen ihrerseits könnten folgendes in Angriff nehmen:

- Sie können die Vereinten Nationen, die EU und die Außenministerien der einzelnen
Länder über neue Entwicklungen in Sachen Religionsfreiheit informieren. Diese Organisationen
verfügen häufig über weitgespannte Beziehungsgeflechte in den Ländern, in denen Verfolgungen stattfinden, und können somit als wichtige Informationsträger fungieren.

- Sie können ihre Zusammenarbeit untereinander verbessern, indem sie den Informationsaustausch
und die gegenseitige Hilfeleistung in konkreten Situationen ausweiten.


- Sie können den Volksvertretern nahe legen, für die Menschenrechte einzutreten.


- Sie könnten ein unabhängiges Institut einrichten, das in verschiedenen Ländern die
Entwicklung der Menschenrechte mit besonderer Berücksichtigung der Religion untersuchen
soll. Ein solches Institut, das in der Lage wäre, potentielle Gefahrensituationen
vorherzusagen, könnte sich in vielen Ländern in der Außenpolitik sowie bei Hilfsprojekten
und bei der Lösung von Konflikten als äußerst hilfreich erweisen. Bleibt die Frage, wer wohl bereit ist, hier die Initiative zu ergreifen?

- Sie können zu notleidenden Christen gehen und ihnen moralischen, geistlichen und
wirtschaftlichen Beistand leisten.


Dies sind die Möglichkeiten der Verbände.

Wie steht es nun mit den Kirchen? Sie könnten folgendes tun:

- Sie können die Landes- und Ortskirchen über die neuesten Entwicklungen auf dem
laufenden halten.

- Sie können notleidende Christen z.B. dadurch unterstützen, dass sie ihnen Geldmittel
für einen Rechtsbeistand zur Verfügung stellen.

- Sie können für die notleidenden Christen auf der ganzen Welt beten,und auch für andere,
die ebenfalls Not leiden.

- Sie können notleidenden Christen dabei helfen,statt von "der" Kirche von "ihrer" Kirche
zu sprechen.


- Sie können zu notleidenden Christen gehen und ihnen ihre Solidarität bekunden.

- Sie können ganz sicher von denjenigen lernen, über deren Erfahrungen wir im Westen
nicht verfügen.


Es kommt auf folgendes an: Wir alle können viel erreichen, wenn wir bereit sind, unsere Möglichkeiten flexibel zu nutzen. Das Böse in unserer Welt entsteht nicht nur dadurch,
dass böse Menschen Böses tun, sondern oft auch dadurch, dass viele gute Menschen es
unterlassen, Gutes zu tun. Wir haben alle die Möglichkeit, eine bessere Welt zu schaffen.


Nutzen wir diese Chance!



==> siehe laufende Berichte von Verfolgungen unter ==> http://tinyurl.com/mqrcw


============
Gottes Segen
~nora~
Galater 5,1 Für die Freiheit hat uns Christus befreit; so stehet nun fest und lasset euch nicht wieder in ein Joch der Knechtschaft spannen!
http://nightstop.net.ms

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