Müssen wir in Zukunft mit einer Flut von Einwanderern nach Deutschland und Europa rechnen?

Durch kriegerische Auseinandersetzungen, Umweltprobleme, Land- und Wassermangel und die Suche nach Arbeit werden in den kommenden Jahrzehnten die Migrationsbewegungen in den Entwicklungsländern stark zunehmen. Diese Wanderungsströme bewegen sich aber fast ausschließlich innerhalb der angestammten Länder und Regionen (so genannte Binnenmigration). Für grenzüberschreitende Migration war das Weltbevölkerungswachstum bisher kein entscheidender Auslöser.

Migration nach Europa geht meist auf politische Verfolgung und vor allem ein hohes Lohngefälle an den Grenzen Europas zurück. Im Mittelmeerraum besteht jedoch schon allein wegen der geografischen Nähe ein Zusammenhang zwischen Bevölkerungswachstum und Migration. Experten schätzen, dass sich die Bevölkerung in den Ländern des nordafrikanischen Magrebs und des Nahen Ostens innerhalb der nächsten 50 Jahre fast verdoppeln wird. Bereits Mitte der 1990er Jahre waren durchschnittlich 14 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung ohne Beschäftigung. Allein um dieses bereits heute hohe Niveau zu halten, müsste in der Region bis zum Jahr 2010 etwa die Hälfte der heute zur Verfügung stehenden Arbeitsplätze zusätzlich geschaffen werden. Insbesondere in südeuropäischen Ländern wird der Zuwanderungsdruck in Zukunft voraussichtlich steigen. Aus demographischen Gründen könnte es aber im Interesse aller europäischer Staaten liegen, verstärkt Einwanderer aufzunehmen.

Quelle:
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung



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~nora~
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