Denn so sehr hat
Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn
glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.Johannes
3,16
In Kanaan war Abraham mit fremden Gottheiten konfrontiert. Diese Götter lechzten nach Blut, verlangten satanische Opferungen und waren stark erotisch veranlagt, wenn nicht sogar lüstern. Die Göttersage sah ungefähr wie folgt aus:
Weit entfernt von den Menschen, hinter tausend Tälern und tausend Feldern, wohnt der Vater der Menschheit. Sein Name war El. Dieser Gott kann nur durch Vermittlung von Untergöttern angesprochen werden: sie fliegen, wandern und reiten zu ihm, um Rat zu holen und die Geschicke der Menschen zu beschließen. Der "Vater der Menschheit" hatte seinerseits wieder einen Vater, den er allerdings entmannt hatte, um ihn dann vom Thron zu stoßen. Aus Wut, die wenig begründet ist, enthauptet El eine Tochter. Eine zweite Tochter heiratet den Gott Baal und unterstützt ihn gegen ihren Vater El. Baal stürzt den "Vater der Menschheit" und wird so selbst ein mächtiger Gott.
Jeder Gott im Lande Kanaan hat seine Schwächen und Stärken. Die Götter der unteren Ränge sind auf besondere Einzelprobleme spezialisiert: Frauen, die keinen männlichen Nachwuchs bekommen, wenden sich an die Fruchtbarkeitsgötting Astarte. Der Göttin Astarte wird von ihren Anbetern ein normales menschliches Sexualverhalten zugestanden; nur die Vorstellung, daß diese Göttin selber Kinder gebären könnte, unterdrücken ihre Anhänger - so wird Astarte zur Göttin, die zwar befruchtet wird, aber trotzdem kein Kind zur Welt bringt. Unter den Augen der Fruchtbarkeitsgöttin blüht die Tempelprostitution: Junge Priesterinnen sind verpflichtet, sich deflorieren zu lassen. Ihre Aufgabe ist die sakrale Vereinigung mit den Mächtigen der Stämme; der Geschlechtsakt kurz vor Ende der Regenzeit schafft die Voraussetzung für den Frühlingsbeginn, für das Erwachen der Natur. Wie der Göttin Astarte ist es auch den Priesterinnen nicht gestattet, Kinder zu bekommen. In den Tempeln der Fruchtbarkeitsgöttin wird die Abtreibung praktiziert.
Die blutdurstigen Götter im Lande Kanaan verlangen nach Menschenopfern, ehe sie bereit sind, sich den Problemen ihrer Anbeter zu widmen. Besonders hart war die Forderung, Kinder zu töten, um dem Gott die Unterwerfung zu beweisen: Archäologen stießen auf viele Tongefäße mit Kinderskeletten. Der Platz für die Opferung ganz junger Menschen ist das Tal Hinnom in der Nähe von Jerusalem; dort hatte der Gott Moloch sein Heiligtum.
"Die Kanaanäer, in deren Land die Israeliten seßhaft geworden waren, hatten die 'Baale' verehrt, d.h. die Eigentümer, die Herren des Landes. Jeder Ort und jedes Feld, jeder hohe Berg und jeder große Baum, jede sprudelnde Quelle und jeder Fluß hatte seinen eigenen 'Baal', ebenso wie späterhin der Himmel, der Regen und damit Fruchtbarkeit spendete. Neben den Baalen in ihren mannigfachen örtlich verschiedenen Formen standen weibliche Gottheiten, sog. Astarten, die vor allem wohl den Herden Fruchtbarkeit schenkten. Man sah in den Früchten des Feldes, im segenspendenden Wasser der Quellen, im Schatten der Bäume und im Nachwuchs der Herden Gaben des jeweiligen Baal oder der Astarte, und so lebte man von ihren Gaben, war auf sie angewiesen und ihnen zu Dank und Opfer verpflichtet. Es gehört allenthalben zur Verehrung solcher Fruchtbarkeitsgötter, daß mit den Opferfesten Rausch jeder Art und geschlechtliche Ausschweifungen verbunden sind. auch in Kanaan war es nicht anders. An den Heiligtümern hin und her im Lande gab es 'heilige', d.h. dem Baal oder der Astarte geweihte Knaben und Frauen (1. Kön.14,24), die sich den Opfernden preisgaben. Damit glaubte man, sich die Fruchtbarkeit des Landes und gute Ernte zu sichern. Denn im Hintergrund dieser Baalsverehrung stand das Verlangen nach äußerem Segen und Wohlergehen."
aus: A. Jepsen Das Zwölfprophetenbuch aus der Reihe: Bibelhilfe für die Gemeinde Leipzig 1937
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