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 JAHRESBIBEL-LESEN
nora Offline




Beiträge: 571

01.12.2006 01:42
Aktueller Leseimpuls Antworten

Aktueller Leseimpuls: Das Schreiben

Wir leben in einer „Kultur der Schrift“, und doch liegt der Schwerpunkt bei uns beim Lesen und nicht beim Schreiben. Ein Satz wie „Wir lesen die Bibel“ klingt vertraut in unseren Ohren, aber ein Satz wie „Wir schreiben die Bibel (ab)“ klingt fremd. Die ersten Gedanken und Bilder, die bei dem Begriff „Bibel abschreiben“ in den Kopf kommen, sind Berichte aus dem Mittelalter, wo in den Schreibstuben der Klöster die Bibeln von Hand abgeschrieben wurden. Erst durch die Erfindung von Gutenberg mit dem Druck von beweglichen Lettern verschwand das Schreiben und das Lesen nahm überhand.

Eine Schriftkultur ist nicht mit einer Lesekultur gleichzusetzen. Beim Schreiben der SCHRIFT benötigen wir mehr Fähigkeiten als beim Lesen. Nicht nur die Augen sind aktiv, sondern auch die Finger, die Hände, die Arme – und wenn man am Schreibpult steht und dort schreibt – noch viel mehr Muskeln in verschiedenen Körperteilen. Schreiben ist eine körperliche Aktion. Lesen ist nur eine geistige Aktion.

Wir lesen viel schneller als wir schreiben – und viele Menschen lesen auch schneller als sie sprechen. Die Augen können rascher über Textpassagen „fliegen“, als die Zunge die Vokale und Konsonanten formen kann. Die Augen sind noch viel schneller als ein Stift, der über das Papier gleitet. Wenn eine andere Person uns etwas vorliest, dauert es viel länger, als wenn wir den Text selber lesen. Daher hat sich das Lesen in unserer auf Schnelligkeit ausgerichteten Welt einen festen Platz geschaffen.

Beim Bibellesen haben wir immer wieder aufs Neue die Gefahr, dass wir zwar die Grundinformationen, die im Text stehen, lesend aufnehmen, aber kaum noch das Tempo, für das der Text eigentlich geschrieben wurde, einhalten. So verlieren wir Informationen und haben kaum eine Chance, den Charakter des Textes wirklich kennen zu lernen. Die Psalmen sind nicht zum Lesen, sondern zum gemeinsamen Singen und Beten formuliert worden. Die Briefe im Neuen Testament sind nicht zum Lesen, sondern zum Hören in der Gemeinde geschrieben worden. Es gab nur ein Exemplar, und das wurde der Gemeinde vorgelesen und dann sprach man gemeinsam darüber.

Wenn wir die Beschäftigung mit dem Bibeltext entschleunigen und, statt den Abschnitt zu lesen, einen Stift in die Hand nehmen und die Heilige SCHRIFT wieder schriftlich zu Papier bringen, werden wir bemerken, dass wir einen anderen Zugang zum Text finden. Unsere Gedanken sind schneller als die Bewegungen der Hand, die den Stift führt – daher werden uns ganz automatisch und ohne Zwang neue Gedanken beim Niederschreiben kommen. Für deren Entwicklung hätten wir beim reinen Lesen gar keine Zeit, denn unsere Augen und unser Gehirn müssten schon die nächsten Wörter und Zeilen verarbeiten….

In der Gehirn- und Lernforschung hat man festgestellt, dass man in einen Prozess der besseren Verinnerlichung kommt, wenn man neben einer rein geistigen Tätigkeit (wie dem Lesen oder Hören) zugleich eine körperliche Umsetzung vornimmt. Wenn man also die Inhalte, die man lernen möchte oder mit denen man sich sonst intensiv beschäftigen möchte, aufschreibt und nicht nur liest, bleiben diese tiefer und fester im Gehirn verankert.

Eine besondere Form der Meditation der Heiligen SCHRIFT ist die Kaligraphie.
Wer besonders kunstvoll schreibt, sucht auch in der typographischen Darstellung nach einer Form, die mit dem Inhalt des Textes übereinstimmt.

Wie wäre es, wenn Sie als kleine Übung die Psalmworte aus dem täglichen Bibeltext der Jahresbibel auf einem leeren Blatt Papier mit einem Stift, der Ihnen gut zur Hand geht, abschreiben? Sie werden ganz bestimmt neue Erfahrungen machen und neue Zugänge zur Heiligen SCHRIFT erhalten.
(Quelle: http://die-jahresbibel.de/index.php?id=131)

Klingt sehr gut... das ist eine interessante Herausforderung... mhm... da gibt es ja ganz hübsche "Einschreib-Bücher" in den einschlägigen Buchhandlungen... Das läßt sich machen... am besten mit einer Füllfeder... ich kann mir gut vorstellen, dass es eine "Oase der Ruhe und Besinnung" ist, wenn man das macht! Und sicher ist es auch im Nachhinein eine nette Sache, sich dieses persönlich geschriebene PSALMENBUCH anzusehen... darinnen zu lesen...
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~nora~
Galater 5,1 "Für die Freiheit hat uns Christus befreit; so stehet nun fest und lasset euch nicht wieder in ein Joch der Knechtschaft spannen!"
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