Der MammonDer Herr wendet sich an die Reichen und an die Armen. Der Reichtum hat die Eigenschaft der zunehmenden Begierde. Je mehr er hat, je mehr er will. - Die Armut hat die Eigenschaft der zunehmenden Verzagtheit, Sorge, Kleingläubigkeit, Depression!
Jesus mahnt: Unklug ist das Anhäufen von Besitz und irdischen Gütern, denn Motten und Rost vernichten die kostbaren Stoffe, und Diebe können die aufgespeicherten Kostbarkeiten stehlen. (Für Rost steht im Griechischen das Wort brosis, das auch mit »Fresser« oder »Mottenfraß« übersetzt werden kann. Vielleicht ist an Holztruhen gedacht, in denen die prächtigen Gewänder oder allerlei Schmuck aufbewahrt wird. Diese Truhen kann der Holzwurm nagend durchlöchern, das Gewand selbst die Motte zerstören.)
Dagegen gilt es, Schätze im Himmel zu sammeln, d. h. bei der Verwaltung unseres irdischen Vermögens und Einkommens in heiligster Verantwortung vor Gott zu stehen. Vom Gesichtspunkt der Ewigkeit würden wir nämlich mit dem Mammon Besseres und Klügeres anfangen, als ihn festzuhalten oder ihn zur Sicherung, zum Raffen, zum »Immer-mehr-haben-Wollen« zu gebrauchen!
Natürlich wollte Jesus mit diesen Worten vom Schätzesammeln, vom Vermögen und Besitz nichts gegen den Besitz als solchen sagen. Auch Joseph und Maria besaßen ihr Haus und ihre Werkstätte in Nazareth mit all den Werkzeugen und Materialien, die ein Zimmermann, wenn er ein rechter Verwalter und ordentlicher Handwerker sein will, haben muß. Aber ihr Besitz diente ihnen nur als Mittel zur Erhaltung ihrer irdischen Existenz, nicht so, daß sie ihrem Besitz dienten.
Jesus sieht den Fluch des Geldes nicht in der Menge eines aufgehäuften Reichtums; denn es kann einer viel besitzen und ist doch frei, Gott und Seiner Sache mit seinem Gelde jederzeit und reichlich zu dienen. Es kann andrerseits einer wenig besitzen und doch mammonsgebunden sein. Denn der eigentliche Fluch des Geldes liegt in der Gefahr, daß das Herz versklavt werden kann vom Irdischen, gefesselt sein kann von der Begierde nach Geld, so daß die Seele des Menschen erstickt wird im Geldstaub und Weltstaub.
Die Zaubermacht des Irdischen ist so groß, daß der Mensch sein wahres Lebensziel verfehlt. - Das verdeutlicht der Herr nun an dem Gleichnis vom gesunden und kranken Auge!
Im Auge des Menschen zeigt es sich, wie er sich zu seinem Vermögen verhält. Am Blick wird sichtbar, ob er gern gibt oder geizig ist. Das Auge kann also den Segen oder Unsegen offenbaren, den die Freigebigkeit oder die Habsucht über den Menschen bringen.
In noch anderer Weise kann das Gleichnis vom »Auge« etwas veranschaulichen. Das Auge ist »einfältig« (so kann »gesund« auch übersetzt werden), d.h. unser Auge ist so beschaffen, daß es immer nur einen Gegenstand ganz erfassen und schauen kann. Das Auge kann nicht zugleich 2 Dinge ganz schauen und deutlich wahrnehmen. Der Autofahrer kann nicht zugleich beides sehen: die Straße vor sich und die wunderbare Landschaft um sich. Tut er es dennoch, dann wird sein Fahren unsicher. Denn der Blick des Auges ist gespalten, ist zwiefältig, nicht einfältig im Sinne von: »nur eine Falte«, »nur eine Richtung« kann geschaut werden: entweder geradeaus oder seitwärts. - Jesus meint also: Wenn das Auge einfältig ist, d.h. nur in einer Richtung klar und aufmerksam blickt, dann wird auch der ganze Leib sicher und recht vom Auge gelenkt, d.h. der Glaubensweg wird licht und klar sein. Ist aber das Auge böse, schlecht, d.h. auf 2 Gegenstände gleichzeitig gerichtet, also zwiefältig, dann wird auch der ganze Leib ins Unsichere, ins Dunkle geführt; der Glaubensweg wird verworren, finster sein.
Nicht nur das Herz kann also nicht gleichzeitig zwei sich widerstreitenden Herren dienen, sondern auch nicht das Auge. Der Blickpunkt des inneren Auges kann entweder nur auf das Irdische oder nur auf das Ewige gerichtet sein. In der Tatsache seiner persönlichen Bedürfnislosigkeit und Anspruchslosigkeit offenbart Jesus uns den ganzen Wahn irdischer Schatzanhäufung. Als wollte er sagen: Wenn ihr Gott als die wirkliche Wirklichkeit anerkennt, dann ist kein Platz mehr da für irgendeinen Nebenbuhler, sei es der Mammon oder - und damit kommt Er zum zweiten - »die Sorge«.
Download: "Gott persönlich kennen lernen" (pdf)
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~nora~
Galater 5,1 "Für die Freiheit hat uns Christus befreit; so stehet nun fest und lasset euch nicht wieder in ein Joch der Knechtschaft spannen!"
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